Andy Warhol erkannte das Versäumnis blitzartig: "Warum haben die nicht zuerst eine Bühnenfassung aus dem Stoff gemacht?", schrieb der kluge Künstler im Januar 1978 in sein Tagebuch, nachdem er Saturday Night Fever im Kino gesehen und für genial befunden hatte. "Dann", so vermutete Warhol, "würde das Stück endlos laufen."
1999 war es soweit: Der Kinohit Saturday Night Fever eroberte die deutsche Bühne. Der umjubelte Paramount-Film diente als Vorlage für das gleichnamige, aufwändig in Szene gesetzte Tanzmusical.

In London animierte Saturday Night Fever vom 5. Mai 1998 bis zum 26. Februar 2000 Besucher aller Altersstufen zum rhythmischen Fingerschnippen und kessen Hüftschwung. In Deutschland sorgte das mitreißende Tanzmusical zum Kultfilm vom 11. September 1999 bis zum 30. Juni 2002 für Begeisterung.

Warhol wäre hingerissen: Auf der Leinwand sang Tony Manero, gespielt von John Travolta, nicht eine Note. Jetzt ist er dran.

Der Disco-Held beweist in der Bühnenadaption, dass er nicht nur ein großartiger Tänzer ist, sondern auch Stimme hat. Die Songs der Bee Gees sind nicht länger bloß Soundtrack. Nun interpretiert das gesamte Ensemble die Superseller der Pop-Gruppe, sieben Hit-Singles wurden aus der Filmmusik ausgekoppelt, zu mitreißendem High-Energy-Dancing: "You should be dancin'..."

Robert Stigwood, der Saturday Night Fever für Paramount im Jahre 1977 mit John Badman als Regisseur produziert hat, gehört auch zum Produzententeam des Tanzmusicals. Er brachte die Disco-Ballade zunächst auf die Bühne des London Palladium und dann in den Musical Dome Köln. Demnächst geht die Geschichte des Disco-Helden Tony Manero auf Tournee!

Stigwood - Produzent von Filmen, Musikshows und Theaterprojekten - hatte immer schon einen Blick für Erfolgs-musicals. Außerhalb der Rockmusik wurde er als Produzent des ersten Musicals von Andrew Lloyd Webber bekannt. Zu den Bühnenwerken, die er realisiert hat, gehören Hair, Jesus Christ Superstar und die Broadway-Produktion von Evita. Dafür erhielt er 1980 den Tony Award für das beste Musical. Für die Verfilmung von Evita mit Madonna und Antonio Banderas wurde ihm 1997 der Golden Globe zuerkannt.

Der Kinokassenmagnet Saturday Night Fever, für den Robert Stigwood auch die Filmmusik produzierte, hatte bereits nach vier Tagen mehr als eine Dreiviertelmillion Dollar eingespielt. Das Endergebnis lag bei 350 Millionen Dollar.

1978 erhielt Saturday Night Fever einen Golden Globe, und das Magazin Newsweek widmete Stigwood eine Titelgeschichte. Sogar der New Yorker Bürgermeister Ed Koch erwies dem filmkünstlerischen Zeitdokument seine Referenz. Er nahm den erfolgreichsten Tanzfilm aller Zeiten, der wesentlich die Pop-Kultur einer ganzen Generation definierte, in seine Liste der besten Filme über New York auf.

John Travolta bekam dafür eine Oscar-Nominierung und wurde als Disco-Held weltberühmt. Genau wie seine Saturday Night Fever-Pose: Eleganter Ausfallschritt im taillierten weißen Anzug, ein hochgereckter Arm, der zu den Sternen weist und der unwiderstehliche Hüftschlenker.
Mit seiner allenthalben kopierten Gestik und Gangart ging der Topstar als Prototyp des Disco-Maniac in die Pop-Mythologie ein. Jetzt feiert die von ihm kreierte Kultfigur ein Comeback im Tanzmusical.

Die Leinwand-Helden werden lebendig!



© TKS Ticket-Service und Veranstaltungen GmbH. All rights reserved. | Impressum | Sitemap |

 Für die optimale Darstellung der Site benötigen Sie das aktuelle >>FLASH PLUGIN<<
 Falls Sie dieses noch nicht installiert haben können sie es hier downloaden.