Dass die britischen Brüder ausgerechnet mit einer Filmmusik Popmusik-Geschichte schreiben würden, war bereits gleich nach der Filmpremiere von Saturday Night Fever im Jahre 1977 klar. Seitdem hat die Welt die Musik zum Kultfilm mit John Travolta im Ohr. Sie ist der meistverkaufte Soundtrack aller Zeiten.

1978 war das erfolgreichste Jahr für die Bee Gees, die sich zu diesem Zeitpunkt schon länger als ein Vierteljahrhundert im Showbusiness behaupteten.

Das Doppelalbum zu Saturday Night Fever mit Top-Hits wie Stayin’ Alive und How Deep Is Your Love wurde ein Superseller. Es verkaufte sich rund 40 Millionen Mal. Sieben Hit-Singles wurden daraus ausgekoppelt und eroberten ebenfalls im Nu die Charts. Der Titelsong des Tanzfilms – Night Fever – war 1978 die absolute Nummer Eins und der meistgespielte Song in den USA.

Ihre ersten Auftritte absolvierten die auf der Isle of Man geborenen Geschwister Barry und die Zwillinge Maurice und Robin Gibb im Jahre 1955 in Manchester, wo sie auch aufwuchsen. Der Vater war Schlagzeuger in einer Bigband, die Mutter Sängerin.

Ihren ersten kommerziellen Erfolg hatten die ‚BG’ – zunächst traten sie als ‚Brothers Gibb’ auf – als Teenagergruppe in Australien, wohin die Familie 1958 ausgewandert war. Auf dem 5. Kontinent erschien 1963 Three Kisses of Love, die erste Platte der Bee Gees.

Vier Jahre später begann die Weltkarriere der Band, die inzwischen nach England zurückgekehrt war. Producer Robert Stigwood machte die Brüder, deren Einfälle als musikalische Revolution galten, zu Superstars. Neben den drei Gibbs gehörten bis 1969 zwei weitere Musiker zu den Bee Gees.

1975 stellten sie eine neue Begleitband zusammen. Nun konnte sie nichts mehr halten. Ihre so lyrischen wie tanzbaren Titel trafen den Nerv der ausgelassenen Epoche. Die Bee Gees waren mit der richtigen Musik zur richtigen Zeit am richtigen Ort. Nicht nur in ihrer neuen Heimat – Amerika – wurden sie hymnisch gefeiert. Wo immer man hinkam: Die Bee Gees waren die umjubelten Disco-Könige. Der Film Saturday Night Fever katapultierte sie über Nacht auf die höchsten Ränge des Ruhms.

Der ‚Sound of Saturday’ geriet nie mehr in Vergessenheit. Er wurde zum Sound der siebziger Jahre schlechthin, zur Erkennungsmelodie der populären Musikkultur. Was die Beatles für die sechziger Jahre bedeuteten, wurden die Bee Gees für die siebziger.

Und der Erfolg hält an. Die Bee Gees sind die einzige Popgruppe der Welt, die vier Jahrzehnte lang Nummer Eins-Hits in den Charts platzieren kann. Mit mehr als 100 Millionen verkauften Alben gehören sie zu den fünf erfolgreichsten Plattenverkäufern weltweit.

Sie wurden sechzehnmal für den Grammy nominiert und gewannen sieben Grammy Awards. Fünf davon allein für das Album zu Saturday Night Fever. Die USA und Australien nahmen sie in ihre Rock’n’Roll Hall of Fame auf.

Die derzeitige Disco-Nostalgiewelle hebt die Bee Gees erneut in den Himmel der Pop-Hits.

Für die Bühnenadaption von Saturday Night Fever – das Tanzmusical, das im September 1999 im Musical Dome Köln seine Deutschlandpremiere feierte, haben die Bee Gees zwei neue Songs komponiert. First And Last und Immortality, ein Titel, der – interpretiert von Celine Dion – ebenfalls die Charts eroberte.

Das Live-Album One Night Only wurde Ende 1998 veröffentlicht und erreichte bis März 1999 alleine in England Dreifach-Platinstatus mit mehr als einer Million verkauften Tonträgern. Im Jahr 2001 meldeten sich die Gibb-Brüder gleich mit zwei neuen Alben zurück: Sie gaben Bee Gees – Their Greatest Hits/The Record sowie This Is Where I Came In heraus. Nach dem Tod von Maurice Gibb am 12. Januar 2003 wurde das musikalische Phänomen Bee Gees zur Legende, welches nach wie vor in den Hits des Musicals Saturday Night Fever weiterlebt: Nach einer dreijährigen Laufzeit im Kölner Musical Dome geht die fulminante Tanzshow jetzt endlich auf große Europatournee – Get the Fever!